In Serpentinen geht es ueber die Anden -Kilometer fuer Kilometer
Der Humboldt-Strom ist fuer seine kalten Wassermassen bekannt, die er entlang der Westkueste von Suedamerika in Richtung Norden transportiert Besonders bis ca. auf die Hoehe von Lima sind die Stroemungen kuehl genug, um auf einzelnen Inseln Pinguine zu beheimaten. Der noerdlichste Punkt auf dieser Welt, an dem man angeblich die lustigen Tollpatsche sehen kann, sind die Islas Ballestas, die vor dem Paracas Nationalpark liegen.
Mit dem Speedboot zu den Pinguinen Bootsromantik im Hafen von Paracas
Pelikane, die anders aussehen als die, die wir noch aus Mexico kennen
Da Eli die Pinguine gerne sehen wollte, haben wir nach harten Verhandlungen mit der Ticketverkaeuferin pro Nase 25 Sol in die Tasche des Bootskapitaens eingezahlt und sind mit einem Schnellboot ab zu den Inseln. Nach einem kurzen Stopp am „Candelabro“, einem in den Sand gemalten Dreizack, sind wir dann bei den beruehmten Inseln angekommen. Millionen von Seevoegeln treiben sich dort rum und ueberziehen die blanken Felsen mit weissem Kot, der alle 6 Jahre als Guano (Duenger) abgebaut wird. Eine Zeit lang war dieser Kot das wertvollste Exportgut Perus – was sagt das ueber ein Land aus?
Pinguine Und der Seeloewen-Boss
Dreizack im Sand an der Kueste Hafenromantik zum Zweiten
Die „Nasca-Linien“ – Davon haben die meisten schonmal etwas gehoert! Es sind uralte Linien im Sand der Wueste ueber dem Staedchen Nasca, die gleichsam geheimnisvoll und kunstfertig vor vielen Jahren in den kargen Wuestenboden gezogen wurden. Die gemalten Figuren sind von so grossem Ausmass, dass man sie am besten mit einem Rundflug erkundet. Da aber von allen Seiten vor sehr hohen Absturzquoten berichtet wird, haben wir uns gegen dieses Abenteuer entschieden und sind lediglich auf den ca. 10 Meter hohen Aussichtsturm geklettert, der direkt an der Panamerikana steht. Von da aus kann man 2 Figuren sehen und eine nur noch ein bisschen: Irgendwohin musste ja auch die Panamerikana gebaut werden….. Was sind da schon 3000 Jahre alte Zeichnungen?
Die Panamerikana ist mitten durch die Nasca-Linien gebaut 850.000: Yeah!
Die Linien vom Aussichtsturm aus
Und dann kam mal wieder Roadtrip-Romantik auf. Von Nasca aus fuehrt die Strasse ca. 700 Km durch die Berge ins Reich der Inka nach Cusco. Vom Meeresspiegel geht es auf den ersten 180 Kilometern auf ca. 4600 Meter Hoehe und dann wieder hinunter auf 1800, um kurz darauf wieder auf fast 4000 aufzusteigen. Unzaehlbare Kurven fuegen sich zu rieseigen Serpentinen-Bildern zusammen, die man erst so richtig erkennt, wenn man von oben zurueck schauen kann.
Vikuna Berglandschaft
Picknick an einer Laguna am Strassenrand ALpaka
Flamingos
Wirklich schoen ist der erste Abschnitt, da ueberall am Strassenrand an Berglagunen Alpakas, Vikunas, Lamas und Guanakos die verdorrte Berglandschaft nach Grashalmen absuchen. An einer besonders blauen Lagune haben wir sogar mehrere Flamingos gesehen und Eli hat sich mit der Kamera angepirscht.
Campspot auf 3800m Hoehe. Hier hat der Himmel Abend die schoensten Farben
Und dann ein kleiner Exkurs zur Landeskunde bzgl. Peru: Wir kriege ich einen Fuehrerschein im wilden Andenland? Ganz einfach: Man meldet sich bei einem der vielen Pruefungszentren nahe einer Stadt und absolviert einen Parcour, der wie auf einem Grundschulhof auf den dazugehoerigen riesigen Parkplatz gemalt ist. Links und rechts der Fahrbahn sind Gummireifen als Puffer aufgestellt und wenn man die Schilder und Ampeln zu deuten weiss, ist der Lappen sicher! So hat man seinen Fuehrerschein, ohne jemals wirklich auf der Strasse als Fahrzeugfuehrer unterwegs gewesen zu sein. Daraus resultiert dann eine risikobereite, egoistische, unvorsichtige und ruecksichtslose Fahrweise, die wir in noch keinem anderen Land so erlebt haben. Gefahren einschaetzen = Fehlanzeige! Vor Kurven wird erst ueberholt, wenn jemand entgegen kommt, wenn die Strasse nicht breit genug fuer 2 Autos ist und es am Abhang 200 Meter in die Tiefe geht, dann darf der an der Wand fahren, der die staerkere Nerven beim Dauerhupen besitzt und wenn man fuer einen Fussgaenger anhaelt, wird man rechts und links ueberholt und der Fussgaenger fast ueberfahren. Fuer Gorm ist es besonders schwer hier zu fahren und obwohl er sonst von sich behauptet, ein gelassener Fahrer zu sein, kommt es in Peru regelmaessig zu Nervenflattern, sodass dann Eli das Steuer uebernimmt!
Anstatt haesslicher Autounfaelle: Schoene Blumen in Peru
Die Region um Cusco und das heilige Tal war in den letzten Tagen dann unser Spielplatz. Hier gibt es an jeder Ecke Ruinen, die erkundet werden wollen und dann ist da die beruehmteste Attraktion Suedamerikas: Machu Picchu! Besonders teuer soll es dort sein und ein riesiger Aufwand, ueberhaupt in die Naehe zu kommen: „300 Dollar seid ihr bestimmt los, wenn ihr da hoch wollt.“
Machu Picchu oder fuer und Mucho Peitscho – recht schnell waren wir hierher unterwegs
Um 5 Uhr verlassen wir das Hotel Die Inkastadt
Naja, wir haben nicht drauf gehoert und sind ohne den ganzen Tour-Schnickschnack losgefahren. Bis kurz hinter Santa Teresa kamen wir mit dem Bulli ueber windige Bergstrassen durch. An einem Wasserkraftwerk haben wir dann das „Busje“ abgestellt und sind zu Fuss an den Schienen des Touristenzuges bis nach Aguas Calientes, dem Ort unterhalb der Ruinen, gelaufen. Am naechsten Morgen um 5 Uhr in der Frueh ging es dann hinauf zu der beruehmtesten Siedlung der Inka. Stufe um Stufe, 400 Hoehenmeter auf knapp 2 Kilometern. Und dann lag die heilige Stadt vor uns, einfach so!
Immer an den Schienen entlang wandern wir nach Aguas Calientes Verboten!
Making of: Machu Picchu Foto Detailansicht der Mega-Attraktion
Baukunst der Inka – Da geht keine Rasierklinge dazwischen Die Entdeckerin
So schnell wie wir oben waren, war der ganze Spass auch wieder vorbei. Machu Picchu ist wohl auf jeder Suedamerika-Reise ein Highlight, auf das man sich lange im Vorfeld freut, aber wenn man dann da ist, dann geht alles so schnell vorbei, dass man mitunter gar nicht realisiert, was man gerade erlebt hat. So ging es noch am gleichen Tag fuer uns die 12 Kilometer Fussmarsch zurueck nach Santa Teresa, wo wir in heissen Quellen unsere mueden Beine entspannen konnten, nette Reisebekanntschaften machten und uns gegenseitig immer wieder unglaeubig daran erinnerten, dass wir heute Machu Picchu besucht hatten.
Restaurant mit Laendertischen – Wir entschieden uns fuer Mexiko Bus-Koch-Kunst
Auf dem Rueckweg nach Cusco haben wir noch weitere Inka-Staetten besucht, die auch schoen aber nicht ganz so spektakulaer wie Machu Picchu waren: das Argrarzentrum Moray und die Festungsstadt Pisaq, zu dessen Fusse es auch wieder ein farbenfrohes Markttreiben anzuschauen gab. Im Moment verbringen wir ein paar Ausruh-Tage in Cusco und begehen dann unsere naechste Etappe: Ueber den Titikaka-See nach Bolivien.
Die Ackerbauterassen von Moray
Handwerkskunst Baukunst
Und zu guter Letzt: Wer in Ecuador, Peru oder Bolivien reist, stolpert frueher oder spaeter ueber „Cuy“. Uebersetzt heisst das „Meerschweinchen“ und anstatt als Haustier fuer die Kinder wird es hier hauptsaechlich als Speise im Restaurant angesehen. AUch wir haben uns durchgerungen und das kleine Tierchen gegrillt gegessen. Schmeckt etwa so wie Huehnchen!
Unser Meerschweinchen – Abenteuer
@Mamas: uns gehts gut!
Hallo Ihr Beiden
Meerschweinchen bereitet man doch im Ofen zu und nicht offen über dem Grill (dabei wird es recht trocken, im Ofen bleibt es im Saft und somit einfach besser)… 😉
Auf der Straße der Vulkane habt Ihr ein Glück gehabt!!! So ‚ne super Sicht. und das immer wieder… Wir durften mal ein wenig den Cotopaxi sehen (wegen dessen Gipfel bin ich eigentlich nach EC…) und hatten wenigstens den Chimborazo am Abend frei von allen Wolken. Ganz oben aber… hatte ich schon mal Weihnachten – fraglich aber, ob das bei uns weiß sein wird.
Die Sauberkeit in Ecuador hat uns auch sehr fasziniert, nichts von wegen „Entwicklungsland“ und „wie überall in Südamerika“. Ecuador ist schon auf einem unerwartet hohen Niveau!
Viele Grüße von denen, die Euch in Ecuador über den Weg gelaufen sind (an der ersten/ältesten Kirche Ecuadors, im Cafe Austria in Cuenca, …)
Und hier ein paar „neutrale“ von unseren Bildern:
https://picasaweb.google.com/detlef.garte/Vulkantrecking_Ecuador11_2015?authkey=Gv1sRgCMzH4Oya3PCYaQ
Übrigens endet der Link auf „Unser Tagebuch“ im Nirvana…