Endlose Strassen auf dem Altiplano Boliviens
Klar hat Bolivien auch Regenwald und tropisch feuchte Gebiete, bekannt ist es aber vor allem durch die Bergregionen im Altiplano. Altiplano – Was uebersetzt so viel wie „hohe Ebene“ heisst, ist die Bergregion, die sich suedlich von Cusco in Peru bis zur Grenze nach Chile hin erstreckt. Ein Hochtal auf durchschnittlich ca. 3800 Metern Hoehe gelegen, in dem endlose Weiten, viele Alpakas und der beruehmte Titikakasee zu finden sind.
Unser Ziel: Uyuni.. Nur noch ein paar Stunden.. Sand auf der Piste
Von La Paz aus ging es auf eben dieser Hochebene nach Sueden weiter. Da in Bolivien nur sehr wenige Menschen ein Auto besitzen, ist das fahren auf den ordentlichen Hauptstrassen sehr entspannt. Nur wenn die Tankanzeige sich der „Leer-Markierung“ naehert, steigt der Puls. Denn: Bolivien ist das einzige Land, in dem Benzin kaufen ein Abenteuer ist. Das Land subventioniert Sprit fuer Bolivianer recht stark, so dass sie pro Liter nur 3,79 Bolivianos, etwa 50 eurocent, bezahlen muessen. Auslaender werden offiziell mit dem dreifachen Preis pro Liter zur Kasse gebeten, weshalb man als Sparfuchs staendig mit Tankwarten um den Spritpreis verhandeln muss. Alles, was dann ueber dem Bolivianer-Preis liegt, landet natuerlich in ihrer Tasche – es lebe die Korruption! Zum Glueck ist Gorm ein alter Flohmarktspezialist und des Handelns ganz und gar nicht abgeneigt. Bis jetzt haben wir noch nie mehr als 5,50 Bolis pro Liter bezahlt – auch wenn man dafuer mitunter 6 Tankstellen anfahren muss.
Hier leider kein Sprit fuer Auslaender Werbung:22,50 Bolis fuer 10KG Gas. Fuer uns 25 Bolis fuer 5 KG – Danke auch!
Auf dem Altiplano herumfahren macht Spass. Ok, die Landschaft wirkt vielleicht etwas oede aber weil es so anders ist als bei uns in Deutschland, ist es durchweg interessant. Mal passiert man ein Tal, in dem ein ordentlicher Sandsturm tobt, dann ist man wieder auf einer Flaeche unterwegs, in der man gefuehlte 100 Kilometer weit in jede Richtung schauen kann. Hier wird einem bestimmt nicht langweilig!
Mal Seen-Landschaft mit Alpakas… …mal ein Sandsturm
Neben Machu Picchu in Peru ist wohl der Salar de Uyuni eins der beruehmtesten Touristenziele Suedamerikas. Die groesste Salzpfanne der Welt ist bis zu 160 km lang, 135km breit und besteht aus einem Flickenteppich aus kleinen Salzschollen. Waehrend der Trockenzeit kann man mit dem Auto aufs Salz fahren und die unendlichen Weiten der weissen Wueste hautnah erfahren. Wollten wir natuerlich auch machen.
Luft aus den Reifen lassen erhoeht den Fahrkomfort Armstuetze
Auf dem Salar gibt es keine Strassen, hoechstens Spuren von den vielen Tourfahrzeugen, die die Touristen aus dem nahgelegenen Versorgungsort Uyuni fuer ein paar Stunden herumfahren. Individualtouristen mit dem eigenen Auto trifft man selten und so kann man einfach quersalzein losfahren. Man sucht sich eine Richtung aus, und kann theoretisch fuer mehr als eine Stunde lang das Steuer loslassen.
Insel Incahuasi Camp im Windschatten der Insel
Am schoensten ist der Sonnenuntergang von der Terasse zu beobachten.. ..nicht allein!
Wir sind mit unseren Overlander-Freunden Bart und Yusti aus Polen und ihrem Toyota Landcruiser aufs Salz gefahren und hatten dort viel Spass. Wir haben im Windschatten der Inseln gecampt, gekocht und lustige Fotos gemacht. Auf dem Salz scheint es naemlich keine perspektivischen Regeln zu geben. Verschiedene Entfernungen werden nicht unbedingt durch unterschiedliche Bildschaerfe abgestraft. So entsehen schon seit Ewigkeiten lustige Fotos und natuerlich haben auch wir uns ein paar Motive ausgedacht.
Alberne Fotos ohne Perspektive
Wichtig bei solch einem Ausflug aufs Salz ist natuerlich, dass er nicht zu tiefe Wunden im Blechkleid des kleinen blauen Abenteurers hinterlaesst. Und hierbei ist dann Vorsorge besser als zu viel Nachsorge. Als verantwortungsvolle Freunde unseres treuen blauen Begleiters, haben wir vor dem Ausflug aufs Salz den Unterboden ordentlich saeubern lassen und ihn anschliessend mit altem Motoroel versiegeln lassen. So kann das Salz nicht direkt das Metall angreifen und der Bus hat ein wenig mehr Rostschutz. Natuerlich wurde nach dem Abenteuer der Salz-Oel-Cocktail wieder ordungsgemaess abgewaschen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge..
Und dann ist da noch der Eisenbahnfriedhof von Uyuni, auf dem seit jahrzehnten die alten Dampfloks verrosten. Mittlerweile hat sich das etwas triste und recht vermuellte Gelaende aber zur Touristenattraktion gemausert. Man kann auf den alten Dampfmaschinen herumklettern, auf Schaukeln, oder alten Zugachsen herumspielen und tolle Fotos machen.
In den letzten Tagen sind wir dann wieder durch wunderschoene Altiplano-Landschaft nach Sucre, der Hauptstadt Boliviens gefahren. Die „weisse Stadt“ gilt als eine der schoensten in Bolivien und wird ueber Weihnachten unser zu Hause sein. Unser naechstes grosses Highlight um die Jahreswende wird dann die beruehmt-beruechtigte Lagunenroute, die man angeblich nur mit Allradantrieb befahren kann… Wir werden sehen!
@Mamas: Uns gehts gut!
Hallo ihr Beiden,
gleich wo ihr euch zur Zeit befindet, wir wünschen euch ein frohes Weihnachtsfest
(vielleicht mit einem geschmückten Baum) und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Schreibt weiter so schöne Reiseberichte, die wir mit viel Freude lesen.
Gruß aus der Heimat von
Heidi und Günter Thielen