Da wir unseren Verschiffungstermin schon 4-5 Wochen im Voraus buchen mussten und am Ende alles doch laenger gedauert hat als erwartet, blieb uns nach der Visite bei den Pinguinen bei Punta Tombo nicht viel Anderes uebrig als Gas zu geben. Immer weiter in Richtung Norden. Morgens um 8 Uhr losfahren und am Abend um 10 ein Uebernachtungsplaetzchen suchen. Vielleicht mal zum Tanken anhalten – mehr war nicht drin. 2500 KM mit Hoechstgeschwindigkeit 80 zu fahren dauert eben seine Zeit.
Routenupdate auf der Uebersichtskarte!
Kurz vor Buenos Aires haben wir dann aber nochmal etwas gebremst und wieder angefangen, das argentinische Leben auszukosten. Bei Wein und Rinderfilet vom Grill haben wir unseren letzten eigenen Abend in der grossen Bus-Freiheit und das Campingleben nochmal zelebriert. Am naechsten Morgen ging es dann in die Metropole.
Dank der Hoch-Autobahn kamen wir supereinfach und schnell an unserem Ziel am Ufer an und stellten den Bus auf einen 24-Stunden Bezahl-Parkplatz direkt vor einem riesigen Segelschiff ab. Das Zentrum war von da aus schnell zu Fuss zu erreichen und ebenso der Faehr-Terminal der Gesellschaft, die uns dann in den naechsten Tagen nach Uruguay ueber den grossen Fluss bringen sollte.
In Argentinien blieb uns dann nicht mehr viel zu tun. Faehre organisieren, etwas durch die Stadt laufen und am letzten Abend bei schon gebuchter Faehre die letzten argentinischen Pesos bei einem Essen in einem ordentlichen Restaurant verschleudern.
Wir sind also ins Restaurant und haben den Campari, den man uns an der Tuer angeboten hat ausgeschlagen – Nicht, dass man den am Ende bezahlen muss und soviel haben wir ja auch nicht dabei. Dann haben wir relativ genau auf das uns verbleibende Geld bestellt und gut gegessen. Bloed war nur, dass wir nicht bedacht haben, dass Gedeck auch bezahlt wird in Argentinien und am Ende wegen einer Rechnung die mehr kostet als unsere restlichen Kroeten hergaben die Kreditkarte gezueckt werden musste. Naja – Wir koennen uns ja zu Hause wieder an die Zivilisation gewoehnen!
Um Mitternacht ging dann die Faehre, die uns ni 3 Stunden quer ueber den grossen Fluss schipperte. Um Kurz nach halb 4 in der Frueh haben wir dann alle Zoll-formalitaeten geklaert und schon da gemerkt: Die Uruguayos sind furchtbar nette Leute!. Da uns in Uruguay nur 6 Tage zur Verfuegung standen, waren wir nicht in der Lage gross auf Expedition zu gehen.
Trotz Mitternacht: Faehre voll Schon komisch, Argentinien zu verlassen!
Uruguays Faehr-Terminal und Zollstation in Colonia del Sacramento
Colonia del Sacramento haben wir uns aber trotzdem angeschaut. Die kleine Stadt am Rio de la Plata ist wunderschoen. Zwischen Haeusern und Strasse stehen alte Platanen, es gibt eine Uferpromenade am Fluss mit unendlich vielen kleinen Restaurants und ueberall am Wegesrand stehen Oldtimer. Ein richtig romantisches Piraten-Staedtchen. An der Tourist-Info kann man kostenlos campen mit guten Internet und das Nationalgericht „Chivito“ gibt es an jeder Ecke zu kaufen. Leider ist alles etwas teuer hier!
Colonia del Sacramento ist verrueckt nach Patricia! Und ueberall stehen alte Autos – schoen!
Elis Wunsch war es, die letzten 2 Tage bevor wir unsere Verschiffung angehen ruhig am Wasser zu verbringen. An der Playa Marindia haben wirdafuer auch ein tolles Plaetzchen gefunden und den Bus abgestellt. Strandspaziergaenge und aus den restlichen Vorraeten des kleinen Raumschiffs verpflegen waren also fuer 2 Tage dort unsere einzige Aufgabe. Am Abend haben wir auf einem alten Turm von Lifeguards rumgesessen und Wein im Wind getrunken. Das war schoen.
Doch dann kam der Tag der Wahrheit. Wir waren ca. 40 KM von Montevideo entfernt und hatten einen Termin mit unserem Verschiffungsagenten am Vormittag. Nachdem der Bus zusammengepackt war, sassen wir also auf der Sitzbank vorne und Gorm fragte: „soll ich wirklich starten?“ 20 Sekunden spaeter drehte sich der Schluessel im Bus: Nichts! Er sprang nicht an! 550 Tage lang ist der Bus jeden Morgen angesprungen und hat NIE gestreikt und an diesel letzten Morgen wollte er nicht!
Weil wir den Termin hatten, machte sich sowas wie Panik bei Gorm breit. Alles war sehr schnell ueberprueft und fuer in Ordnung befunden. Wir wussten nicht weiter. Es gab einen Zuendfunken und Gemisch in den Zylindern. Was nun? Gorm fuhr per Anhalter zu einem nahegelegenen Schrauber, der kurzerhand mit seinem Auto zurueck zum Bus kam. Er hat garnicht lange gefackelt: „ Manchmal ist der Sprit hier so schlecht, dass es kein zuendfaehiges Gemisch gibt!“ Nach 10 Metern anschleppen lief der Kleine. „Bezahlt“ wurde mit 2 Dosen patagonischem Bier!
gefunden in Uruguay – Der beste Bus, den wir je gesehen haben – Ausser unserem natuerlich!
Sind wir schon in Deutschland, hier? Die aktuelle Schuhmode in uruguay!
Die Zollformalitaeten in Montevideo waren viel einfacher als gedacht, was uns noch etwas Zeit uebrig liess, um uns mit Jonathan zu treffen, der unsere Reise auf Facebook schon seit laengerem verfolgt hat. Er wollte sich bei uns fuer die gute Unterhaltung und Inspiration bedanken und hatte sich etwas besonderes ausgedacht: Ein Uruguay-Nummernschild mit unserer Information drauf. Als wir uns gerade verabschieden wollten zauberte er dann noch ein weiteres Geschank aus seinem Rucksack: Eine aus Leder gefertigte Uhr – gemacht in Uruguay! Vielen Dank Jonathan – Das sind wirklich tolle Reiseandenken!
Doch dann hiess es aus der gemuetlichen blauen Hoehle auf Raedern ziehen. Auf einer der Stadt vorgelagerten Halbinsel haben wir das Leben der letzten 18 Monate auf 2 Backpacks verteilt und den Bus gegen Einbruch gesichert. Am naechsten Morgen den ganzen Kram vom Dach ins Wageninnere gebracht dann mit dem Bus zum Hafen.
Im Hafen ging alles reibungslos ueber die Buehne und viel schneller als gedacht waren wir „obdachlos“ bzw Backpacker, die im Hotel wohnen. Der Abschied war zwar traurig, aber wir sind froh, uns fuer die Rueckverschiffung entschieden zu haben und auch in Zukunft mit dem Bus noch reisen zu koennen. Unser kleines zu Hause ist jetzt auf dem Schiff „Grande Angola“ unterwegs nach Europa. Gute Reise.
Der Abschied ist Nah! Machs gut kleiner Bus; gute Reise und Danke!
Vor der Genehmigung noch schnell ein Roentgenbild im Scanner
Hier hiess es dann Bye-bye! Bis in ein paar Wochen, Kleiner!
Danach waren wir schon recht traurig und vor allem war das Ungewisse so praesent: Was passiert zu Hause? Wie wird das Leben weiter gehen? Wo werden wir wohnen und wann fangen wir wieder mit dem „Normalo-Leben“ an? Die Rueckkehr erschien uns auf einmal als groesseres Abenteuer als die Panamerikana. Aber Abenteuer sind ja dafuer da, angegangen zu werden.
Regen an unserem letzten Tag in Suedamerika – Hat das etwas zu bedeuten?
Bis demnaechst mal!
Zwischenstopp in Sao Paolo, Brasilien: Alleine auf dem Flughafen haben wir 20 Busse gesehen!
@ Mamas: Uns gehts noch gut!
Hi ihr zwei, da kommt Wehmut auf, selbst bei mir. Es ist seit Monaten zu einer lieben Gewohnheit geworden, immer nach euren neuesten Abenteuer und Fotos zu schauen und dabei zu träumen. Aber ich wünsche euch eine stressfrei Rückreise und ein baldiges Wiedersehen in Europa mit eurem blauen Freund. Ihr habt einen Container voller Erinnerungen, Fotos, neuen Freunden und 1000 neue Heimaten (?) … dies alles zu verarbeiten dauert mindestens bis zum nächsten Abenteuer, bei dem ich wieder einer euren treuesten Mitleser sein werde. Bis dahin, alles Gute … Martin
Hallo ihr zwei, vielen Dank für die letzten 20 Monate! Ich habe eure Reis, euer Abenteuer verfolgen dürfen und ein bißchen mit träumen dürfen von der weiten Welt. SCHÖN WARS mit euch, kurz aus dem Alltag zu gleiten und mit euch zu sein. Ich wünsche euch einen guten Start in Deutschland und hoffe euch irgendwann, irgendwo mal zu treffen oder was von euch zu hören /zu lesen. Vieleicht mal bei Bus Ok in Willich oder auf eine Bustreffen oder wo auch immer? Vielen Dank bleibt gesund. Lieben Gruß Johannes